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Rallye Schweden: Der Rally The World Sport-Check

WER WIRD SCHNEEKÖNIG?

200 km/h Spitze und mit bis zu 120 km/h das zweithöchste Durchschnittstempo aller WM-Läufe – die Rallye Schweden ist ein High-Speed-Ritt durch eine endlose weiße Hölle. Heute Abend geht es im „Synchrondrift“ auf der Trabrennbahn in Karlstad los. Freitag fliegen die WRC-Cars über den legendären „Colin´s Crest“ und am Sonntag rauscht ab 16 Uhr der Sieger durch den Zielbogen.

Als Mitfavoriten gelten die Volkswagen-Piloten im Polo R WRC: Vorjahressieger Jari-Matti Latvala könnte die Rallye nach 2008 und 2012 zum dritten Mal gewinnen. Und Sébastien Ogier zeigte mit seinem bärenstarken zweiten Platz auf der Rallye Monte-Carlo, dass er auf jedem Terrain blitzschnell unterwegs ist.

Dazu werden von Volkswagen in Schweden Reifen mit 6 mm langen Metall-Spikes eingesetzt – 380 Stück pro Rad! Je nach Wetter ein riskantes Pokerspiel: Liegt genügend Schnee und Eis, finden die Stollen hier mehr Grip als auf Schotter. Schmilzt die weiße Pracht dahin, können die Fahrer von Traktion nur träumen.

Die engen Waldpisten fordern außerdem eine ganz besondere Fahrtechnik: Die WRC-Autos „lehnen“ sich in den Kurven an den gefrorenen Schneewänden an. Was nicht ohne Tücken ist – wer am Kurvenausgang zu schnell beschleunigt, bleibt in der Bande stecken. Dann ist Schneeschippen angesagt.

Selbst Sébastien Loeb, der 2013 nur vier Mal antritt, lässt sich die einzige Winter-Rallye im Kalender nicht nehmen. Man fragt sich trotzdem: Was will der Rekordweltmeister im Kiefernwald? Nur e-i-n-m-a-l seit der Gründung der Rallye 1950 gewann hier ein Nicht-Skandinavier (okay, das war Loeb 2004 selbst). Außerdem fuhr in den vergangenen sechs Jahren keine andere Marke als Ford oben aufs Podium.

Ob es ein Volkswagen-Fahrer besser machen kann als die sonst so erfolgreichen Citroën- und Ford-Piloten und sich zum Schneekönig krönt – Rally The World lüftet das derzeit größte Rallye-Rätsel ab dem 7. Februar.