„Jetzt geht es bergauf", versprach Volkswagens Finne Jari-Matti Latvala kurz vor der Rallye Mexiko 2016. Recht hatte er, sogar in dreierlei Hinsicht. Während der Wertungsprüfung „El Chocolate" erreichte die WRC und damit auch Jari-Matti Latvala den höchsten Punkt der Saison: 2.746 Meter über dem Meeresspiegel.
Den zweiten Höhepunkt der Saison erklommen Latvala, sein Co-Pilot Miikka Anttila und ihr Polo R WRC dann aber ganz alleine. Das finnische Duo sicherte sich in Mexiko den ersten Saisonsieg und fuhr nach den enttäuschenden Rallyes in Monte Carlo und Schweden zurück auf die Siegerstraße.
Und das drückte sich dann am Ende auch in Höhepunkt Nummer 3 aus: Niemand stand am Sonntag höher auf dem Podest. Herzlichen Glückwunsch Jari-Matti und Miikka!
Die Weltmeister Sébastien Ogier und Julien Ingrassia mussten sich bei ihrem 100. WRC-Start mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dafür bekommen die beiden Franzosen allerdings Extrapunkte in der Kategorie „Karma“. Das spektakulärste Ausweichmanöver der bisherigen Saison rette einer Herde Kühe das Leben. Die besagte Herde zeigte sich unverständlicherweise recht unbeeindruckt vom Sound des 318 PS starken Polo R WRC und beschloss zu einem denkbar ungünstigem Zeitpunkt eine Straße zu überqueren. Ogier: „Zum Glück verlief für die Kühe alles glimpflich. Diesmal hätten wir ein geschlossenes Gatter gar nicht so schlecht gefunden.“ Damit erinnerte er an einen anderen skurrilen Mexiko-Moment aus dem Jahr 2013, als Ingrassia während einer Wertungsprüfung aus dem Wagen springen musste, um ein verschlossenes Weidegatter zu öffnen.
Für Volkswagens Team Nummer drei verlief die Rallye Mexiko eher unglücklich. Gerade als die beiden Norweger Andreas Mikkelsen und Anders Jaeger dazu ansetzten, Platz drei zu erobern, trug es sie von der Strecke. Eine Reparatur des Polos war nicht mehr rechtzeitig möglich.
So dürften sich alle Volkswagen Piloten auf den nächsten WRC-Stopp in Argentinien freuen. Latvala hat sich vorgenommen, seinem ersten Sieg in dieser Saison einen zweiten folgen zu lassen. Ogier freut sich auf eine Rallye ohne Kühe auf der Strecke. Und Mikkelsen hat nach seinem Argentinien-Aus im Vorjahr etwas gut machen. Wir vorfreuen uns einfach mit.