Sieg beim Heimspiel! Jari-Matti Latvala springt und driftet bei der Rallye Finnland zum wohlverdienten Heimsieg und zeigt der Konkurrenz in den Wäldern rund um Jyväskylä, wo der Hammer hängt. Der Erfolg war denkbar knapp. Am Ende lag Jari-Matti nur 3,6 Sekunden vor Volkswagen Teamkollege Séb Ogier, der mit dem zweiten Platz aber unterm Strich ganz zufrieden war.
Die Vollgas-Rallye im Hohen Norden war nichts für schwache Nerven. Erst einmal war da das Wetter, das am Donnerstag ordentlich für Kapriolen sorgte. Es schüttete pünktlich zum Beginn wie aus Eimern, die ersten vier Stages waren schlammig und noch rutschiger als ohnehin schon. Die Fahrer klagten über fehlenden Grip.
Doch das schlechte Wetter am Donnerstag blieb glücklicherweise dann doch eine Ausnahme. Am Rest des Wochenendes kannte Petrus Erbarmen und die Rallye Finnland präsentierte sich von ihrer schönsten Seite. Von nun an hieß es: Vollgas, Vollgas und – Vollgas. Da ließ sich Jari-Matti nicht zwei Mal bitten und holte aus seinem Polo R WRC alles raus. Der „Fliegende Finne“ machte seinem Spitznamen alle Ehre und holte in seiner Heimat 14 von 26 möglichen Stage-Siegen.
Dabei hing der Gesamtsieg am Samstag am seidenen Faden. In einem Schlagloch hatte sich Jari-Matti die rechte Vorderradbremse beschädigt und war fortan mit deutlich verminderter Bremsleistung unterwegs. Der Vorsprung auf Séb Ogier schmolz von 30 auf 3,4 Sekunden. Jari-Matti rettete die Führung über die Nacht und konnte zumindest etwas beruhigter schlafen gehen.
Am Sonntag standen dann alle Zeichen auf Showdown, Thriller, Nervenkitzel. Aber Latvala blieb eigentlich eiskalt, wie ein zugefrorener finnischer See. Zwar holte Séb vor der letzten Stage noch ein bisschen auf und gewann die Power Stage. Doch der Gesamtsieg ging an Jari-Matti, der im Ziel dann doch nicht mehr so kühl, sondern richtig emotional war. Was für ein Tag für ihn!
Und was für ein Tag mal wieder für Volkswagen! Platz eins, Platz zwei und vier Punkte in der Power Stage, zudem fuhr Andreas Mikkelsen ebenfalls eine tolle Rallye. Er wurde starker Vierter und hat mal wieder viel dazugelernt. Die nächste Rallye kann kommen.